Eine besondere Woche erlebte Victoria Dinges, Schülerin des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums Cham, im Bayerischen Landtag. Im Rahmen eines einwöchigen Praktikums begleitete sie den Chamer Landtagsabgeordneten, Dr. Gerhard Hopp, und erhielt dabei viele Einblicke in die Arbeit des Parlaments und die politischen Entscheidungsprozesse in der Landeshauptstadt. Wie läuft die Ausschussarbeit ab? Wie entstehen Anträge und Gesetze? Wie lange dauert eine Plenarsitzung? Und welche Aufgaben haben Abgeordnete im Parlament? Diese und noch weitere Fragen konnte Dinges bei ihrem Praktikum erleben. Kennengelernt hatten sich Dinges und Dr. Hopp bereits bei der Initiative „Ehrenamt macht Schule“, als der Abgeordnete ihre Schule besuchte. Das Praktikum führte die Schülerin nun nach München, wo sie unter anderem an Sitzungen des Europaausschusses, einer Plenarsitzung sowie der CSU-Fraktionssitzung und an vielen weiteren Besprechungen teilnehmen konnte. Ein besonderes Highlight war sicherlich die Gelegenheit, sich kurz mit dem CSU-Fraktionsvorsitzenden Klaus Holetschek auszutauschen.
MdL Dr. Hopp: „Europa wird in den Grenzregionen gelebt“
Schon zum Einstieg in das Praktikum wurde die Vielfalt der Tätigkeit deutlich, als Dr. Hopp gemeinsam mit Kollegen anderer Fraktionen für eine Diskussion mit Schülerinnen und Schülern zur Sicherheitslage in Europa zur Verfügung stand. Aktuelle Themen wie ein Dienstjahr wurden intensiv und auf Augenhöhe diskutiert. Unmittelbar danach ging es weiter zu einem Fachgespräch mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der EVP-Fraktion, Europaabgeordneten Siegfried Mureșan, der als Berichterstatter für den Mehrjährigen EU-Finanzrahmen 2028-2034 eine wichtige Rolle übernimmt. Die Abgeordneten diskutierten mit Mureșan über die konkrete Ausgestaltung der Mittelverteilung. Zum Hintergrund: Der Europaausschuss des Bayerischen Landtags hatte dazu erst vor wenigen Tagen in Brüssel eine von Europapolitiker Dr. Hopp maßgeblich mitgestaltete Resolution verabschiedet, die zwar Investitionen in Zukunftsthemen wie Forschung, Wettbewerbsfähigkeit und Verteidigung begrüßt, aber vor Zentralisierung warnt und regionale Mitbestimmung einfordert. „Den tiefgreifenden Umbau der Finanzarchitektur, welche die Subsidiarität vollkommen außer Acht lässt, lehnen wir ab. Europa wird jeden Tag in den Regionen, insbesondere den Grenzregionen gelebt, neu erarbeitet und verteidigt. Die Regionen sollten daher keine geringere, sondern eine größere Rolle in den Planungen der EU-Kommission spielen“, unterstrich Dr. Hopp. Für den Chamer Landtagsabgeordneten sei es daher entscheidend, dass die Regionen weiterhin über Fördermittel entscheiden können. Im Anschluss daran standen ein Austausch mit dem japanischen Generalkonsul sowie ein Bericht von Europaminister Eric Beißwenger zur Entwicklungspolitik auf der Tagesordnung im Parlament.
Kommunalpolitik entscheidend für das Funktionieren der Demokratie und das Miteinander vor Ort
Die Arbeit in einer Sitzungswoche beschränkt sich nicht nur auf das Maximilianeum als Sitz des Parlaments. So konnte Dinges mit Dr. Hopp beispielsweise am Deutsch-Tschechischen Regionalforum in Regensburg teilnehmen. Vom Austausch mit der Arbeitsgruppe „Wehrpolitik“ der CSU-Landtagsfraktion mit Brigadegeneral Thomas Hambach über eine Fraktionssitzung zum bayerischen Haushalt bis hin zu Veranstaltungen wie dem Kommunalempfang der CSU-Landtagsfraktion reichte das Spektrum, bei dem die Praktikantin eine große Bandbreite an Themen mitnehmen konnte. Hinzu kam, dass bei Telefonaten und Gesprächen immer regionale und lokale Anliegen zur Sprache kamen, die der Landtagsabgeordnete in die politische Arbeit aufnahm. „Es ist mir ein großes Anliegen, jungen Menschen die Arbeit im Landtag näherzubringen und sie für politische Themen zu begeistern. Demokratie lebt vom Mitmachen – und Praktika wie dieses sind eine tolle Gelegenheit, Politik aus erster Hand zu erleben“, betonte MdL Dr. Hopp und bedankte sich für das Interesse, bevor es zurück in den Landkreis Cham zu Veranstaltungen vor Ort ging.
